Frau spielt Schach mit ihrem Hund als Blogbild für Psychologische Beratung in Bonn

Bloß nichts falsch machen

Wie treffen Sie Entscheidungen? Zügig und pragmatisch? In dem Bewusstsein, dass der getroffene Entschluss auch „falsch“ sein könnte? Oder überlegen Sie lange, beleuchten Ihren Schritt und seine Konsequenzen von allen Seiten, aus Sorge, eine falsche Wahl zu treffen?

Gehen Sie in Ihrem Leben Risiken ein? Oder blockiert Sie die Angst, Fehler zu machen? Werfen Sie sich Ihre „Fehler“ immer wieder vor?

Als Kind haben wir gelernt, was richtig und was falsch ist. Schon der Blick oder Ton unserer Eltern, Lehrer oder anderer Bezugspersonen verriet uns blitzschnell, wie wir uns verhalten sollten und wie nicht. Was wir sagen durften und was lieber nicht. Wir erfuhren früh, dass unsere Welt in hier „richtig“ und dort „falsch“ aufteilt.

Wir lernten: Wenn wir Fehler machen, dann gehören wir nicht dazu. Dann passen wir nicht in diese Welt. Dann sind wir nicht anerkannt. Im schlimmsten Fall lacht man uns aus.

Und jetzt?

Jetzt sind wir erwachsen. Aber der Gedanke „Ich darf keine Fehler machen“ herrscht in uns weiter und blockiert uns. Wir wagen so vieles nicht. Wir sprechen Wahrheiten nicht aus, da wir Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Wir zögern Entscheidungen hinaus, weil wir die perfekte Entscheidung treffen wollen. Haben wir tatsächlich einen „Fehler“ gemacht, fühlen wir uns schuldig und wertlos. Wir grübeln endlos lange darüber nach und können uns selbst am allerwenigsten vergeben.

Fehler sind eine Erfindung unseres Verstandes. Unser Denken, das geprägt ist, in „Richtig“ und „Falsch“ zu unterscheiden, beurteilt unser Verhalten oder das der anderen. Aber hinterfragen wir diese Gedanken überhaupt?

Was, wenn wir unsere „vermeintlichen“ Fehler einmal anders betrachten? Wenn wir sie als wichtige und interessante Erfahrung in unserem Leben sehen? Eine Erfahrung, die wir machen müssen, da sie mit zu unserem Weg gehört.

Vieles von dem, was wir früher gemacht haben, würden wir heute nicht mehr tun. Aber nicht, weil wir „aus Fehlern gelernt“ haben, sondern weil unser Leben heute ein anderes ist. Weil wir uns durch unsere Erfahrungen verändert haben und wir nicht mehr der Mensch von damals sind.

Ich kann nicht in die Zukunft blicken. Ich kann nur JETZT entscheiden, was in diesem  Moment stimmig für mich erscheint. Und alles weitere dem Leben überlassen. Ihm vertrauen. Im Zweifel entscheide ich beim nächsten Mal anders.

Denn: Wir erhalten immer wieder die Möglichkeit, neue Entscheidungen zu treffen. Wir können lernen, Risiken einzugehen. Unser Leben ist fließend. Lebensmodelle sind nicht in Stein gemeißelt, sondern verändern sich. Immer wieder neu.

In der Psychologischen Beratung unterstütze ich Sie, einen liebevolleren Blick auf sich selbst zu werfen und sich so anzunehmen, wie Sie sind. Als einen wunderbaren Menschen. Ich freue mich auf Sie.

Herzlichst,

Ihre Anna Kötting

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