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„Ich möchte nicht mehr gegen mich leben“

„Ich möchte nicht mehr gegen mich leben.“

Wie wirkt dieser Satz auf Sie? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie ihn lesen?

Ich habe ihn kürzlich von 2 Klientinnen unabhängig voneinander in meiner Praxis gehört. Er hat mich aufhorchen lassen und seitdem gepackt und ich hab ein paar Gedanken dazu.

Häufig höre ich ähnliche Wünsche wie: „Ich möchte mir nicht mehr selbst im Weg stehen“ oder „Ich möchte nicht mehr gegen mich kämpfen“. Diese Sätze implizieren, dass wir uns in einem Kampf gegen uns selbst wahrnehmen. Wir sind und handeln gegen uns und sind darin Täter und Opfer gleichzeitig. Wir erleben uns aber auch in der Eigen-Verantwortung, da es an uns liegt, diesen inneren Kampf oder den Widerstand aufzugeben.

Die Vorstellung, dass wir gegen uns leben, beinhaltet für mich noch einen weiteren Aspekt. (Und ich find diesen Satz so gut, da er so eindringlich ist) Denn für mich bedeutet Leben immer eine natürliche Entwicklung nach vorne.

Leben ist ein (vor allem in der Natur so schön sichtbarer) natürlicher und unerschöpflicher Prozess der Weiterentwicklung. Leben an sich strebt in Richtung Harmonie, Balance, zum Guten, nach vorne, in Richtung Wachstum, Ausgleich etc.

Ohne, dass wir dafür etwas tun müssen. Es passiert einfach.

Und wenn wir gegen uns leben, gehen wir in eine Gegenrichtung. Dann halten wir unseren natürlichen Lebensstrom auf, dann blockieren wir einen ganz natürlichen Prozess. So, als ob wir permanent gegen die Strömung (oder hier unseren Lebensstrom) schwimmen würden. Und das ist so anstrengend.

Wieviel leichter wäre es, sich der Strömung hinzugeben und sich von ihr tragen zu lassen oder SOGAR MIT ihr zu schwimmen?

Wenn wir also nicht mehr gegen uns leben möchten, dann bedeutet das, dass wir mit unserem Leben mitgehen, dass wir uns ihm immer mehr hingeben. Mit unserem Leben mit fließen. In Hingabe und im Vertrauen darauf, dass es das Leben an sich gut mit uns meint.

Wir können in uns anfangen: In dem wir immer einverstandener und liebevoller mit uns selbst werden und umgehen. Unsere Gedanken, Gefühle, Wünsche und Empfindungen da sein lassen und immer mehr annehmen. Sie dürfen sein.

In diesem darf dies einfach wieder eine kleine Erinnerung sein. Ich wünsche Ihnen weiterhin schöne Sommertage in so viel liebevoller Selbstannahme wie möglich,

Ganz herzlichst,
Ihre Anna Kötting

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