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Glaubenssätze erschaffen Lebenserfahrungen

„Ich muss mich echt anstrengen, um gute Noten in der Schule zu erlangen“ war ein Gedanke, den Sie möglicherweise auch aus Ihrer Schulzeit noch kennen. Daraus folgten vielleicht Überzeugungen wie „Nur wenn ich mich anstrenge, ist es gut“ oder „Ich muss extrem viel Zeit in die Vorbereitung eines bestimmten Vorhabens stecken, sonst wird es nicht richtig“ …

Je häufiger wir einen bestimmten Gedanken denken, desto gefestigter wird er. Er wird zu unserer „Realität“. Viele Gedanken, die uns in unserem Leben stark beeinflussen, haben wir so häufig gedacht, dass wir in unserem Gehirn starke Vernetzungen eben dieser Gedanken angelegt haben.

Wir sprechen in dem Zusammenhang auch von Glaubenssätzen, die wir früh in Kindheit und Jugend erlernen. Sie werden uns von Eltern, Großeltern, Erziehungspersonen, Respektpersonen wie Lehrern aber auch Vorbildern weitergegeben.

Und später, im Erwachsenenalter, führen wir diese Glaubenssätze als eine Art inneren Monolog in unserem Kopf fort.

Je nach Ausrichtung (ob positiv unterstützend oder negativ einschränkend) dienen uns diese starken Gedanken oder schränken uns in unserer Lebensgestaltung ein.

Wir orientieren uns in unserem Denken und unserem Handeln an diesen inneren Überzeugungen. Sie wirken wie eine Art Raster, mit dessen Hilfe, wir unsere Welt ordnen in Bezug auf

• wie wir uns selbst sehen (“Ich bin halt ein Pechvogel” „Wenn ich mich nicht kümmere, dann macht es keiner“, „Ich muss mich anstrengen, um …“),

• wie wir unser Umfeld und die Welt wahrnehmen („Die Welt ist kein sicherer Ort, “Das Leben ist ungerecht”, „Das Leben ist anstrengend“) und

• unsere Zukunft mit ihren Grenzen und Möglichkeiten („Dafür bin ich zu alt“).

Glaubenssätze kreieren Lebenserfahrungen und verstärken sich dadurch.

Wir ziehen über unsere Glaubenssätze die entsprechenden Lebenserfahrungen in unsere Leben. Wenn wir z. B. glauben, dass „das Leben hart ist“, werden wir immer wieder Erfahrungen machen, die diesen Glauben bestätigen.

Diese Erfahrungen bekräftigen immer wieder aufs Neue, was wir denken, und wir setzen sie unbewusst mit vorhandenen Glaubenssätzen in Beziehung. So entstehen zu den einzelnen Themen unseres Lebens eine ganze Ansammlung von zusammenhängenden Glaubenssätzen. Diese Gedankencluster halten sich selbst aufrecht, sie stabilisieren sich selbst.

Über unsere Glaubenssätze projizieren wir Gedanken aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft.

Unsere Glaubenssätze aus der Vergangenheit ziehen immer wieder dazu passende Gedanken in unseren gegenwärtigen Moment. So erwarten wir, dass sich Gegenwart und Zukunft ähnlich entwickeln wie unsere Vergangenheit. In der ständigen Wiederholung alter Gedanken, können wir keine neuen abweichenden Lebenserfahrungen machen.

Um alte Glaubenssätze zu verändern, dürfen uns im ersten Schritt unserer Gedanken immer bewusster werden. Erlernte Glaubenssätze sind keine unumstößliche Realität, sondern nur eine Art Brille, durch die jeder einzelne von uns seine Welt sieht.

Wir sind der einzige Denker in unserem Kopf. Wir haben die Wahl, wie wir über uns selbst, die Welt und unsere Zukunft denken möchten. Wir können uns in jedem Moment für neue (uns unterstützende, hilfreiche) Gedanken entscheiden.

Herzlichst,

Ihre

Anna Kötting

PS: Erste Schritte zum Verändern alter Glaubenssätze finden Sie in einem älteren Blog „Ein Weg in mehr Optimismus“

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