Bild aus Praxis für Psychotherapie in Bonn

Ein Weg in mehr Optimismus

Kennen Sie das „Gesetz der Anziehung“? Die Aussicht, sein Leben selbst über seine Gedanken und Gefühle zu erschaffen, ist echt verlockend.

Als ich vor Jahren darüber las, war ich Feuer und Flamme. Die Idee, dass ich über meine Gedanken und Gefühle Einfluss auf meine Erfahrungen haben könnte, fand ich so befreiend. Ich las etliche Bücher und folgte den Ratschlägen der Autoren. Ich achtete immer mehr auf positive Gedanken und Gefühle, bastelte Zielcollagen, rezitierte regelmäßig Affirmationen, meditierte über meine Ziele …

Einige Male habe ich das Konzept verworfen. Aber nicht, weil es nicht funktioniert, sondern weil ich bemerkte, wie nachlässig und undiszipliniert ich mit meinen Gedanken umging (und häufig noch gehe).

Je mehr ich auf meine Gedanken achtete, desto mehr fiel mir auf, wieviel Negativität und Verurteilung in meinen Gedanken steckte. Ich fand es sehr anstrengend, überwiegend positiv zu denken, wenn ich mich in meinem Alltag doch häufig gar nicht danach fühlte.

Es ist im Leben nicht immer leicht, hoffnungsvoll zu bleiben. Wir alle haben unsere Sorgen und Ängste, sind unzufrieden mit dem ein oder anderen Lebensbereich, ganz zu schweigen von den täglichen Nachrichten, die uns deprimieren oder Angst machen können.

Vielleicht ergeht’s Ihnen ähnlich, aber ich ertappe mich dabei, wie ich unbewusst einen Weg negativer, pessimistischer Gedanken einschlage …

Und sind wir einmal auf diesem Weg, dann zieht ein negativer Gedanke den nächsten und den übernächsten an und entwickelt sich wie zu einer großen grauen Wolke, die uns auf Schritt und Tritt begleitet.

In diesen Momenten entspräche es einem Quantensprung, aus Gedanken wie bspw. „Das Leben ist so anstrengend“ in den Glauben „Alles gelingt mir mit Leichtigkeit“ (oder so ähnlich) zu kommen.

Wir gelangen nicht aus einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit direkt in die absolute Zuversicht.

Was wir aber tun können:

Wir können die Dynamik unserer negativen Gedanken verlangsamen und peu à peu wieder in mehr Optimismus kommen.

Wie das gelingen kann, fragen Sie sich?

  1. Indem wir uns im ersten Schritt unsere negativen Gedanken und Verurteilungen verzeihen.

Ja, das hört sich vielleicht etwas komisch an, aber wenn wir unsere negativen Gedanken akzeptieren und uns nicht dafür verurteilen, nehmen wir den Druck raus. Den Druck, anders fühlen und denken zu müssen, als wir es gerade tatsächlich tun. In diesem Augenblick beginnen wir zu entspannen. Und dabei entsteht Raum für den nächsten Schritt:

2. Wir suchen nach Gedanken, die sich ein bisschen (!) besser anfühlen.

Statt „Heute läuft alles schief“ können wir uns sagen: „Es gibt Tage, da gelingt mehr … Da komme ich auch wieder hin … Immerhin bin ich aufgestanden, habe gefrühstückt (und vielleicht schon xyz gemacht) … Ich bin auf dem richtigen Weg … „

So hangeln wir uns von einem „sich-besser-anfühlenden“ Gedanken zum nächsten. Wir bemerken an unseren sich verändernden Gefühlen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Schritt für Schritt. Kein Quantensprung. Wir wählen Gedanken, die wir in dem Moment glauben können und die uns helfen, uns nach und nach besser zu fühlen.

Apropos Fühlen! Wir sehnen uns nach schönen Gefühlen, wie Vertrauen, Zuversicht, Geborgenheit, Liebe, Freude …. Aber hier gilt das Gleiche: Wie wollen wir uns z.B. zuversichtlich und optimistisch fühlen, wenn in unserem Leben gerade ziemlich viel schiefläuft?

Es ist ähnlich, wie mit unseren Gedanken.  Fühlen wir unsere vermeintlich negativen Gefühle, wie Angst, Wut, Trauer erst einmal und akzeptieren sie, wie sie sind, dann verändern sie sich. Dann lassen sie uns los …Aber dazu ein anderes Mal mehr ….

Ihnen eine gute Zeit  & liebe Grüße
Anna Kötting

PS: Vereinbaren Sie hier gerne einen Termin für eine Psychologische oder Psychotherapeutische Beratung. Sie sind herzlich willkommen.